Hier gibt es die erste Geschichte hinter unserem Fuchsbild
Und zwar begann die erste Geschichte relativ früh am Morgen um ca. 6:00 Uhr. Müde, aber erwartungsvoll startete ich meine Tour entlang der Saale. Nebelbänke lagen noch über einer großen Wiese nahe dem Fluss und weit und breit war noch keine Menschenseele zu sehen. Ich freute mich schon auf den ersten Einsatz unseres Tarnanzuges. Mit Hilfe des Anzugs erhoffte ich mir noch bessere Aufnahmen von der Tierwelt machen zu können, ohne mich dabei den Tieren schon kilometerweit vorher anzukündigen. Der Wind stand gut, die aufgehende Sonne kämpfte sich so langsam, aber sicher durch den Nebel.
Ich lief die Wiese an der Saale entlang und kam dabei immer wieder an wunderschönen Bäumen vorbei, die am Ufer ein unglaublich großes Wurzelgeflecht bildeten. Genau hinter einem dieser Bäume wollte ich jetzt meine restliche Kameraausrüstung herausholen und aufbauen. Nichts ahnend das genau hinter diesem Baum ein Fuchs lag. Mindestens genauso überrascht wie der Fuchs, erschrak auch ich und zuckte zusammen.
Der Fuchs lief eilig davon und ich konnte nur noch erstaunt hinterher schauen. Innerlich wollte ich mir dabei schon in den Hintern beißen, so einen Moment nicht auf der Kamera festgehalten zu haben. Aber so etwas passiert sehr oft da draußen. Manchmal sollte man den Moment in der Natur, den man erlebt bzw. erleben durfte auch einfach genießen, ohne immer an das "perfekte Foto" zu denken.
Trotzdem hoffte ich auf irgendeine Möglichkeit den Fuchs noch fotografieren zu können.
Und so kam es, dass der Fuchs sich unweit von mir auf eine kleine Halbinsel zwischen den Bäumen begab. Dort suchte er eine kleine Höhle auf und verschwand. Ich wechselte meinen Standort und lag mich auf die noch kalte und nasse Wiese. Ich achtete darauf dem Fuchs genügend Abstand für einen Fluchtkorridor zulassen und kam ihm nicht mehr näher. Jetzt wartete ich gespannt, liegend und hochmotiviert auf den einen Augenblick. Ich schaute ab diesem Zeitpunkt auch nur noch durch meinen Sucher, um meinen Kopf möglichst kaum zu bewegen.
Ich wartete und hoffte und ja.....das leider ca. 2h in liegender Position =(. Nichts passierte! Ich verlor so langsam die Hoffnung. Und obwohl ich den Fuchs mit meinen eigenen Augen in die Höhle hab hineinlaufen sehen, zweifelte ich nun, ob er das auch wirklich getan hatte. Gab es vielleicht einen weiteren Eingang bzw. Ausgang in der Höhle? Die Rückenschmerzen waren langsam auch nicht mehr auszuhalten und ich wollte gerade meine Deckung aufgeben, als dann doch endlich dieser eine Augenblick kam. Der Fuchs zeigte sich nochmals für eine gute Minute am Höhleneingang. Etwas angeleuchtet von der Sonne schaute er sich um. Nach ein paar Sekunden drehte er seinen Kopf direkt zu mir und schaute mir in die Augen. Was für ein fantastischer Moment. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut davon, wenn ich daran denke, wie glücklich ich in diesem Augenblick war. Ich dachte in der Situation auch nicht an die Bilder, sondern war völlig im hier und jetzt. Einfach cool!!
Nach dieser einen Minute verschwand der Fuchs wieder in die Höhle und ich wollte gerade aufstehen, als ich ein Traktorgeräusch schnell näherkommen hörte. Wahrscheinlich hätte man dieses Geräusch schon früher wahrnehmen können, doch ich war gerade gedanklich völlig woanders. Jedenfalls habe ich mich leicht zu Seite gedreht, ohne dabei aufzustehen und gesehen, wie ein Traktor mit zwei Personen relativ nah (ca. 10m) neben mir vorbeifuhr. Nach weiteren 20m kam der Traktor zum Stehen und die zwei Leute stiegen ab. Ich lag die ersten Minuten einfach still da und bewegte mich nicht. Währenddessen startete einer von den beiden eine Motorsäge und begann einen großen Baumstamm, der auf der Wiese lag, zu zersägen.
Was für ein blöder Moment jetzt aufzustehen, dachte ich, die würden sich bestimmt erschrecken und sich fragen, warum ich da mit einem Tarnanzug lag. Aber die ganze Zeit mit den Rückenschmerzen liegen zu bleiben war auch keine Option. Also entschloss ich mich dafür aufzustehen und mich erkennbar zu machen. Die Blicke der beiden waren wirklich legendär, aber freundlich. Die beiden Bauern machten mich außerdem höfflich darauf aufmerksam, dass ich nächstes Mal doch auch auf den Bullen achten sollte, der hier ab und zu mal weidet. Ich nahm den Tipp dankend an und verabschiedete mich von den beiden. Glücklich und zufrieden trat ich den Heimweg an und freute mich schon darauf der Bilder mit Sabi anzuschauen.